Entenhausen in Bayern

Jeder kennt doch Entenhausen, die Heimat von Donald Duck, dem Pechvogel, von Dagobert Duck, dem geizigen Geschäftsmann, und von Tick, Trick und Track, den Neffen von Donald. Jeder weiß aber auch, dass es Entenhausen nicht wirklich gibt. Oder doch? Warum steht denn sonst in Schwarzenbach an der Saale diese Statue?

Emil Erpel – es gibt ihn

Oder dieses Museum?

Das Erika-Fuchs-Haus

Jeder weiß, dass es Entenhausen nur in den Comics mit Donald Duck gibt. Oder liegen wir da falsch? Zumindest gibt es Anzeichen auf Entenhausen in Bayern, um genau zu sein in der Nähe von Hof.

Als wir in Schwarzenbach an der Saale über eine Brücke fahren, merken wir schon, dass diese Stadt anders ist als alle anderen Städte. Auf einer Insel sehen wir nämlich eine Statue des Gründers von Entenhausen, Emil Erpel. Unser eigentliches Ziel befindet sich noch ein paar Meter weiter. An einem kleinen Platz steht es: das Erika-Fuchs-Haus.

Erika Fuchs war wohl die berühmteste Comic-Übersetzerin, die es gab. Bis 1988 übersetzte sie insgesamt schon 37 Jahre lang für das deutsche Micky-Maus-Heft. Außerdem gab sie vielen Figuren neue Namen, sie taufte zum Beispiel die Brüder Huey, Dewey, und Louie um in Tick, Trick und Track. Wer sagt, dass das Museum ein ganz gewöhnliches Gebäude ist, der hat nicht in das Schaufenstert geschaut. Viele verschiedene Comics stapeln sich dort. Als wir in den ersten Stock gehen, erregt die einzige, aber riesige Vitrine unsere Aufmerksamkeit. In ihr befinden sich unzählige Donald Duck Figuren, aber auch Daisy und Dagobert Duck sehen wir dort.


Diese wurden von dem Donaldisten, so nennen sich Menschen, die die Figuren aus Comic wissenschaftlich analysieren, Gerhard Severin, einem Amtsrichter im Hauptberuf und Donald Duck Fan, zur Verfügung gestellt.
Nach dieser Vitrine werden wir in einen Kinosaal geleitet. In diesem wird ein Film über die Entstehung und Geschichte des Comics gezeigt.
Nach dem Film trennt uns nur noch ein Vorhang von dem nächsten Raum. Als wir den Vorhang beiseite schieben, verschlägt es uns die Sprache. Was wir sehen? Ganz Entenhausen! Aufgebaut aus vielen ca. 10 cm dicken Platten. Wir sehen alles: das Haus von Donald Duck, die Werkstatt von Daniel Düsentrieb, den Geldspeicher und sogar den Hof von Oma Duck. Sowie vieles mehr.


Überall stehen auch Informationen zu den einzelnen Charakteren. Auf dem Stadtplatz steht, neben einer Statue von Emil Erpel, sogar der Stammbaum der Ducks. Im Geldspeicher der reichsten Ente kann man sogar in Talern baden, natürlich sind die aus Plastik. Auch in einem digitalen Reiseführer von Entenhausen mit allen Sehenswürdigkeiten kann man herumstöbern.
Einen Raum weiter stößt man auf den Lebenslauf von Erika Fuchs. Aber das ist kein normaler Lebenslauf, nein, er ist als Comic dargestellt.
Im nächsten Raum wissen wir zunächst nicht, was das Thema hier ist. Der Raum ist komplett weiß gestrichen und es befinden sich mehrere kleine Zimmer in ihm. In einem kann man kleine Comic-Szenen aus dem Englischen ins Deutsche übersetzen. Außerdem kann man den sog. Erikativ bilden. Der Erikativ wurde von Erika Fuchs erfunden und ist eine besondere Form der Konjugation von Verben. Ein Beispiel: ächzen wird zu ächz oder seufzen zu seufz. Außerdem ist in diesem Raum die Schreibmaschine von Erika Fuchs ausgestellt.
Der nächste Raum ist die museumseigene Bibliothek. Man kann sich hinsetzen und in einer sehr großen Comic-Sammlung schmökern oder einfach weitere Donald Duck Figuren bewundern.
Wenn man aus diesem Raum herauskommt, ist man fertig mit dem Rundgang durch die Comic-Welt.
Dieses Museum ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Egal ob Comic-Fan, Nicht-Comic-Fan oder sogar Deutschlehrer. Allen würde es gefallen.

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